Weltraumminister Hanke ermöglicht höhere Zeichnung im Rahmen der ESA-Ministerratskonferenz Durch eine neue Schwerpunktsetzung ist es gelungen, den Beitrag von bisher 260 Millionen Euro auf 340 Millionen Euro erhöhen.

Dieses Plus von 80 Millionen Euro oder 30 Prozent im Vergleich zu 2022 ist angesichts der Herausforderungen ein gewaltiger Sprung und ein wichtiger Impulsgeber, denn die Mittel kommen direkt den heimischen Unternehmen zugute.

Weltraum wichtiger Wirtschaftsfaktor für Österreich

Der Bereich Weltraum hat auch für den Wirtschaftsstandort Österreich eine hohe Bedeutung. Unser Land hat spezifische Kompetenzen und Technologieführerschaften aufgebaut, die für eine Beteiligung an internationalen Wertschöpfungsketten wesentlich sind. Innovations- und Weltraumminister Peter Hanke unterstützt das gezielt mit der Erhöhung des Österreichischen Beitrags bei der ESA-Ministerratskonferenz.

Weltraum gewinnt an Bedeutung

In Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen und hybrider Bedrohungen ist es notwendig, dass Europa auf resiliente, geschützte und souveräne Weltrauminfrastrukturen zurückgreifen kann. Europa hat die Fähigkeiten, das Wissen und die Industrie, um in einer unsicheren Welt Stabilität zu schaffen. Österreich steht bereit, trotz budgetärer Herausforderungen, seinen Beitrag zu leisten: technologisch, politisch und als verlässlicher Partner in einem starken europäischen Raumfahrtverbund.

Europäische Weltraumorganisation (ESA) muss sich weiterentwickeln

Es braucht einen Clearingmechanismus beim Wissenschaftsprogramm. Aktuell ist das Verhältnis zwischen Pflichtbeitrag und Aufträgen an Industrie und Wissenschaft für kleine Mitgliedstaaten wie Österreich unausgewogen und damit wird das finanzielle Potential für die Wahlprogramme beschränkt. Daher setzt sich Bundesminister Hanke bei ESA-Generaldirektor Aschbacher um eine Änderung ein. Unser Vorschlag ist, dass jene Mitgliedstaaten, die höhere Rückflüsse haben, diese alle drei Jahre (bei den Ratstagungen auf Ministerebene ausgleichen also nachzahlen.

Innovations- und Weltraumminister Peter Hanke: „Wir haben ein Zeichnungsvolumen von insgesamt 340 Millionen Euro. Angesichts der budgetären Herausforderungen ist ein Wachstum von mehr als 30 Prozent im Vergleich zur ESA-Zeichnung 2022 plus der Nachzeichnung 2024, schon ein gewaltiger Sprung.“ 

Weltraumnation Österreich

Österreich hat sich mit Unterstützung der ESA zu einem tragenden Mitglied der europäischen und internationalen Weltraum-Community entwickelt. Unser Land hat spezifische Kompetenzen und Technologieführerschaften aufgebaut, die für eine Beteiligung an internationalen Wertschöpfungsketten wesentlich sind. Die österreichische Weltraumlandschaft ist durch eine hoch kompetitive Zulieferindustrie aus zahlreichen dynamischen Klein- und Mittelunternehmen, eine zunehmende Anzahl an Start-ups und etablierten Forschungseinrichtungen geprägt.

Innovations- und Weltraumminister Peter Hanke: „Österreichische Unternehmen sind innovativ, verlässlich und international wettbewerbsfähig. Mit einem bewusst gewählten Zeichnungsschwerpunkt, der auch gezielt den Bereich Quanten, etwa über cybersichere Quantenkommunikation einschließt, will ich diese Position Österreichs weiter stärken.“ 

Österreichs Zeichnung im Rahmen der ESA-Ministerratskonferenz

Aus österreichischer Sicht können die Schwerpunkte im Bereich Weltraumforschung- Infrastruktur so zusammengefasst werden:

  • Investitionen in kritische Infrastrukturen, für eine sichere Mobilität
  • Stärkung der Forschung und Innovationskraft für einen innovativen und wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort Österreich
  • Festigung der Planungssicherheit und Effizienz für Unternehmen durch klar definierte politische Vorgaben

Für die Erreichung dieser Ziele spielen Weltraumminister Peter Hanke, die komplementären Investitionen in Weltraumaktivitäten auf nationaler, ESA- und EU-Ebene eine zentrale Rolle. Nur in enger europäischer Zusammenarbeit und durch die abgestimmte Modernisierung und den Ausbau von Infrastrukturen auf der Erde und im Weltraum werden Österreich und Europa stärker und zukunftsfit. 

„Weltrauminfrastrukturen und weltraumbasierte Daten haben sich als sicherheitskritische Komponenten der wirtschaftlichen Stabilität, des politischen Handlungsspielraums und der strategischen Autonomie etabliert. Elektrizitätsnetze, Verkehrssysteme, Finanzmärkte, Kommunikationsnetze, um ein paar Beispiele zu nennen, sind abhängig von weltraumbasierten Diensten. Wenn diese Systeme gestört, blockiert oder manipuliert werden, gefährdet das die Handlungsfähigkeit unserer Staaten unmittelbar“, so Hanke.

Der österreichische Zeichnungsschwerpunkt liegt auf den folgenden Bereichen:

  • Die Stärkung der Resilienz durch leistungsfähige Integration von Erdbeobachtung und sichere Kommunikation für die Krisenvorsorge und das Krisenmanagement
  • Der Ausbau der cybersicheren Quantenkommunikation
  • Die Forcierung elektronischer Echtzeitsysteme für den Einsatz in der Exploration und bei Satellitenkonstellationen
  • Die Modularisierung von flexiblen Systemen für schnelle, präzise und robuste Positionierungs-, Navigations- und Zeitbestimmungsdienste
  • Die Weiterentwicklung von Antriebssystemen für die Mobilität im Weltraum
  • Die Beteiligung an der Kommerzialisierung von Startdiensten durch kompetitive Produkte für kleine Trägersysteme
  • Ausweitung des Vienna Space Hub.  

Es ist gelungen im Rahmen der budgetären Möglichkeiten Schwerpunkte zugunsten Wachstum und Beschäftigung in Österreich zu setzen. Für den österreichischen Weltraumsektor bedeutet das ganz konkret: 

  • Das Wachstumspotential des österreichischen Weltraumsektors am institutionellen und kommerziellen Markt wird weiter gestärkt und damit auch der Zugang zu privaten Investments verbessert.
  • Unternehmen und qualifizierte Arbeitsplätze können in Österreich gehalten werden.
  • Österreichs Unternehmen und Forschungseinrichtungen können sich frühzeitig an der Entwicklung von neuen europäischen sicherheitskritischen Infrastrukturen beteiligen.
  • Mit den Technologien, Produkten und Services, die über die ESA entwickelt und demonstriert werden, wird ein Wettbewerbsvorteil und damit eine ganz wesentliche Grundlage für eine Teilnahme Österreichs an den über die EU finanzierten neuen sicherheitskritischen Infrastrukturen in den Bereichen Erdbeobachtung, Navigation und Kommunikation geschaffen.
  • Die über die ESA entwickelten Services im sicherheitskritischen Bereich stehen auch in Österreich zur Verfügung.
  • Die systemischen Fähigkeiten von Österreichs Unternehmen, inklusive jene aus dem Nicht-Weltraumbereich, werden bis hin zur Marktreife ausgebaut.
  • Österreichs Stärke und Technologieführerschaft im Bereich satellitenbasierte, verschlüsselte Quantenkommunikation wird weiter ausgebaut.
  • Die Industrialisierung von Technologien und Produkten, wie z.B. steuerbare Antriebssysteme für Kleinsatelliten, oder Tanks für kryogene Treibstoffe, für den kommerziellen Weltraummarkt (New Space) wird weiter vorangetrieben.

Forderung an die ESA

Für ein Mitgliedsland wie Österreich ist eine starke Rolle der ESA in einem starken europäischen Weltraum-Innovationssystem entscheidend. Doch auch die ESA muss sich weiterentwickeln: Wir brauchen eine effiziente und innovative ESA, die eng mit der Industrie zusammenarbeitet und eine Balance zwischen kleinen und großen Mitgliedstaten sicherstellt.

Bundesminister Peter Hanke: „Ich will, dass unser Weltraumsektor weiterwächst und wettbewerbsfähig am europäischen und internationalen Markt ist und privates Investment anzieht. Daher habe ich, trotz der budgetär schwierigen Situation und der Herausforderung, die Schulden der Vorgängerregierungen abbauen zu müssen, den Auftrag gegeben, Österreichs Beitrag bei der ESA-Ministerratskonferenz durch eine neue Schwerpunktsetzung zu erhöhen. Dies ist auch gelungen: insgesamt konnten wir unseren Beitrag von bisher 260 Millionen Euro auf 340 Millionen Euro erhöhen. Dieses Plus von 80 Millionen Euro ist angesichts der Herausforderungen ein großer Erfolg und ein wichtiger Impulsgeber, denn die Mittel kommen direkt den heimischen Unternehmen zugute“.

Bedeutung der ESA Ministerratskonferenz für Österreich/Europa

Europa steht an einem geopolitischen Wendepunkt. Unsere Fähigkeit, Krisen vorauszusehen, auf Bedrohungen zu reagieren und technologische Souveränität zu sichern, hängt heute stärker denn je von einer robusten, unabhängigen und resilienten weltraumbasierten Infrastruktur ab. 

Gerade in Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen und hybrider Bedrohungen ist es notwendig, dass Europa auf resiliente, geschützte und souveräne Weltrauminfrastrukturen zurückgreifen kann. Zudem spielt der Weltraum auch eine entscheidende Rolle für die Erreichung der Klimaneutralität 2040. Satellitengestützte Daten und Dienstleistungen ermöglichen es, unseren Lebensraum mit bisher unerreichter Genauigkeit digital abzubilden. Sie ermöglichen es, den Klimawandel präziser zu messen und zu verstehen und helfen so, vor Naturkatastrophen und anderen potenziellen Bedrohungen zu schützen. 

Zudem ist der Weltraumsektor hochinnovativ und schafft Wertschöpfung und zukunftssichere Arbeitsplätze in Österreich.

„Konkret braucht es aus meiner Sicht einen Clearingmechanismus beim Wissenschaftsprogramm. Aktuell ist das Verhältnis zwischen Pflichtbeitrag und Aufträgen an Industrie und Wissenschaft für kleine Mitgliedstaaten wie Österreich unausgewogen und damit wird das finanzielle Potential für die Wahlprogramme beschränkt. Ich werde daher den ESA-Generaldirektor und sein Team bitten, einen entsprechenden Vorschlag auszuarbeiten.
Unser Vorschlag ist, dass jene Mitgliedstaaten, die höhere Rückflüsse haben, diese alle drei Jahre (bei den Ratstagungen auf Ministerebene ausgleichen also nachzahlen“, ergänzt Innovations- und Weltraumminister Peter Hanke.

Teil 3: Volkswirtschaftlicher Effekt der österreichischen Weltraumaktivitäten

Eine Studie von Economica - Institut für Wirtschaftsforschung (Juni 2025) untersuchte die volkswirtschaftlichen Effekte der österreichischen Weltraumaktivitäten.

  • Die Weltraumwirtschaft wächst global und in Österreich: 2011 haben 114 Organisationen 125 Mio. Euro an Einnahmen erwirtschaftet. 2022 waren es bereits rund 150 Organisationen mit rund 210 Mio. Euro Einnahmen.
  • Die Bruttowertschöpfung des Sektors lag 2024 bei rund 200 Mio. Euro.
  • Das Engagement des österreichischen Weltraumsektors in Forschung und Entwicklung ist mit 70-80% der Vollzeitäquivalente sehr hoch. Wie auf europäischer und internationaler Ebene ist Weltraum auch in Österreich ein Hochtechnologiesektor.
  • Die Produktivität pro Mitarbeiter:in liegt im Weltraumbereich bei rund 104.000 Euro und damit deutlich über dem österreichischen Durchschnitt (89.000 Euro).
  • Die Löhne und Gehälter liegen mit 57.000 Euro ebenfalls über dem österreichischen Durchschnitt (40.000 Euro).
  • Steuern und Abgaben des Weltraumsektors entsprachen 2024 in etwa Österreichs Jahresbeitrag zum ESA-Budget.
  • Österreich liegt bei den weltraumrelevanten Rückflüssen aus dem EU Forschungsrahmenpragramm auf Platz 6.
  • Österreich ist bei den wissenschaftlichen Publikationen im Weltraumbereich im globalen und europäischen Spitzenfeld (pro 100.000 Einwohner). 
  • Sozio-ökonomischer Nutzen der österreichischen Weltraumwirtschaft liegt über 1 Millarde Euro.