Umweltmanagement Mit EMAS im Bundesministerium auf dem Weg zur klimaneutralen Verwaltung

Wir stehen weltweit vor großen Herausforderungen im Umwelt- und Klimaschutz. Auch in Österreich können wir die Auswirkungen des Klimawandels bereits hautnah erleben.

Die Zunahme an Hitzetagen und extremen Wetterereignissen sprechen eine deutliche Sprache. Engagiertes Handeln in der nahen Zukunft wird darüber entscheiden, ob wir die Pariser Klimaziele erreichen und dadurch den von Menschen verursachten Treibhauseffekt auf ein verträgliches Maß eindämmen können.

Im Regierungsprogramm 2020–2024 „Aus Verantwortung für Österreich“ ist die flächendeckende Implementierung von Umweltmanagementsystemen in der Bundesverwaltung festgelegt. Seit 2000 ist der Standort Stubenbastei (ehemals Umweltministerium) eine EMAS-Organisation und gilt EU-weit als Vorreiter.

Die Erfahrungen aus 20 Jahren und die positiven Effekte auf Energie, Mobilitäts- und Abfallmanagement, die Legal Compliance und das hohe Umweltbewusstsein bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern waren Grund auch in der damaligen Ressortkonstellation – das heißt im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) sowie im Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) – EMAS (Eco Management and Audit Scheme) in Kooperation weiterzuführen. BMK und BMLRT zeigten vor, wie es geht.

Der EMAS-Gutachter Thorsten Grantner von Omnicert hat am 23. und 24. Oktober 2024 das Audit im Bundesministerium nach den Vorgaben der EMAS-Verordnung durchgeführt. Begehungen erfolgten in den BAG Radetzkystraße und Stubenbastei.

EU-weit Vorreiter

Einerseits gehen wir im eigenen Haus bestmöglich umwelt-, energieeffizient und sparsam mit Ressourcen beim laufenden Betrieb des Bundesministeriums um. Wir erfassen und analysieren einerseits den Ressourcenverbrauch und die damit verbundenen Umweltauswirkungen (direkte Umweltauswirkungen wie Emissionen aus Energieverbrauch und Dienstreisen, Wasser, Papier, Abfallmanagement). Jahr für Jahr gelingt es hier immer noch den ökologischen Fußabdruck im Bundesministerium zu reduzieren. Näheres dazu erfahren Sie in der Erfolgsbilanz.

Andererseits setzen wir auch in allen relevanten inhaltlichen Aufgabenbereichen des Bundesministeriums systematisch ausgewählte Ziele, die zur Verbesserung der Umweltleistung beitragen. Die Erhöhung der Ressourceneffizienz, der Ausbau erneuerbarer Energieträger und die Forcierung der e-Mobilität sind wichtige Zukunftsthemen, die wir vorantreiben.

Geeignete Maßnahmen und Verantwortlichkeiten werden im Umweltprogramm formuliert und regelmäßig überprüft, ob die Ziele erreicht wurden. Details dazu finden Sie in der Umwelterklärung 2024. Die Entscheidung für das EMAS-System ist daher ein klares Bekenntnis zu einem zukunftsorientierten Instrument, mit dem wir auch weiterhin Vorbild und EU-Vorreiter bleiben wollen.

Erfolgsbilanz

Ressourcensparen und nachhaltig Beschaffen hat im Bundesministerium Priorität:

  • Durch das Climate-Austria-Programm werden seit 2008 jedes Jahr CO2-Emissionen, die bei Dienstreisen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zentralleitung anfallen, durch geeignete österreichische klimaaktiv-mobil-Projekte kompensiert.
  • Wir setzen verstärkt auf Video- und Telefonkonferenzen, vermeiden dadurch Dienstreisen und haben bereits über 300 Tonnen CO2 eingespart.
  • Als erstes und bisher einziges Ministerium setzen wir seit 1997 ein betriebliches Mobilitätsmanagement um und sind damit Vorreiter. Das Mobilitätsverhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist – wie aktuelle Umfragen zum Modal Split zeigen – bereits umweltfreundlich und vorbildlich: Über 81 % der Kolleginnen und Kollegen legen den Arbeitsweg klimafreundlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, 12 Prozent mit dem Fahrrad zurück.
  • Das Bundesministerium möchte auch bei der Elektromobilität Vorreiter sein. E-Ladestationen für PKW und Fahrräder werden am Standort Radetzkystraße realisiert.
  • Das Bundesministerium ist Vorreiter in der öffentlichen Beschaffung mit einem hohen Anteil an Umweltzeichenprodukten wie unter anderem UZ46-Strom, Papier, Büromaterialien und mit besonders energieeffizienter IKT-Ausstattung.
  • Die Beschaffung regionaler, saisonaler und biologischer Lebensmittel wird durch konsequente Durchführung von Green Meetings und Events sowie die Umweltzeichen-Zertifizierung der Kantine am Standort Stubenbastei forciert.
  • Mit Ernährung und bewusstem Einkauf – Lebensmittel sind kostbar – lässt sich einiges ausrichten. Auf den Punkt gebracht bedeutet das: Regional, saisonal, Bio, Mehrweg und wenig verpackte Lebensmittel kaufen, vor allem Plastikverpackungen vermeiden.
  • In unserem hausinternen Handy-Recycling-Projekt werden von unseren Partnern aus der Mobilfunkbranche und Abfallwirtschaft alte Telefone gesammelt, geprüft und wenn möglich wieder in Betrieb genommen. Rund 40 Prozent der Geräte lassen sich auf diese Weise wieder in Stand setzen. Die übrigen Telefone werden fachgerecht entsorgt, sodass wertvolle Metalle wie Silber, Gold, Palladium, Kupfer und Kobalt wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden können. Bis dato wurden 1.024 Mobiltelefone gesammelt.