Staatspreis Patent 2025 Wienerberger, Neworn und Universität für Bodenkultur (BOKU) prämiert

Minister Peter Hanke und Patentamtspräsident Stefan Harasek überreichten Preise für das beste Patent, die kreativste Marke sowie für Frauenförderung im Innovationsbereich.

Am 2. Oktober wurde der „Österreichische Oscar für geistiges Eigentum“ zum fünften Mal vergeben

Mehr als 300 Einreichungen, neun hochkarätige Nominierungen und drei strahlende Sieger:innen-Teams: Österreich zeigt auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten Innovationskraft und Kreativität – das stellte der Staatspreis Patent 2025 eindrucksvoll unter Beweis. In der Kategorie Patent ging die Auszeichnung an Wienerberger, die Kategorie Marke konnte das junge Unternehmen Neworn für sich entscheiden. Den Spezialpreis Matilda für die Förderung von Frauen im Innovationsbereich erhielt die Universität für Bodenkultur Wien.

Peter Hanke, Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur überreichte die Trophäen bei der feierlichen Preisverleihung in den Wiener Sofiensälen: „Hinter jeder Innovation stehen Menschen mit Mut, Kreativität und Weitblick. Sie arbeiten daran, das Leben für uns alle besser zu machen und dafür gilt ihnen unsere höchste Anerkennung. Der Staatspreis Patent zeichnet genau diese Menschen aus.“
Patentamtspräsident Stefan Harasek: „Es war eine große Aufgabe für unsere Jury, aus den vielen hervorragenden Einreichungen die Finalistinnen und Finalisten zu bestimmen. Die Auswahl, die sie getroffen haben, deckt die Vielfalt der österreichischen Erfindungs- und Kreativlandschaft ab. Wienerberger zeigt, dass die langjährige Erfahrung traditionsreicher Unternehmen ein guter Nährboden für neue Ideen ist. Neworn steht als junges Start-up für eine neue Generation von Unternehmer:innen mit frischem Blick auf Themen wie Nachhaltigkeit. Und die Universität für Bodenkultur beweist, wie wichtig Österreichs Hochschulen nicht nur für den technischen, sondern auch den gesellschaftlichen Fortschritt sind.“

Nachhaltige Lösung für traditionsreiche Industrie

In der Kategorie Patent überzeugte Wienerberger die Jury mit TOREtech, einer energiesparenden Beheizung der Tunnelöfen in der Ziegelindustrie. Das Brennen von Ziegeln ist ein energieintensiver Prozess – doch dank dem Patent für den TOREtech-Brenner lassen sich bis zu 30 Prozent Energie einsparen.

„Es macht uns sehr stolz, dass wir die höchste staatliche Auszeichnung für ein Patent erhalten haben“, so Johannes Rath, Chief Technology Officer bei Wienerberger. „Dieser Preis steht symbolisch für die Innovationskraft der Wienerberger und wird einen besonderen Platz in unserem Eingangsbereich bekommen.“

Kreative Markenführung mit gesellschaftlichem Mehrwert

Den Preis für die beste Marke erhielt das Unternehmen Neworn, das eine Plattform für Second-Hand-Kindermode betreibt. Das Wort- und Lautspiel im Namen – eine Kombination aus den Begriffen „new“ und „worn“, die an „newborn“ für „neugeboren“ erinnert – überzeugte die Jury.

„Für mich zeigt diese Auszeichnung, wie viel aus einer kleinen Idee, einem kurzen Geistesblitz, entstehen kann“, sagt Caroline Schober, Gründerin von Neworn. „Wir waren unter allen Nominierungen das jüngste Team – und dass unser Projekt so wertgeschätzt wird, ist uns eine große Ehre.“

Vorreiterrolle bei Diversität

Die diesjährige Spezialkategorie „Matilda“ ehrt Unternehmen beziehungsweise Institutionen, die strukturelle Veränderungen zur Förderung von Frauen im Innovationsbereich schaffen. Den Preis erhielt die Universität für Bodenkultur Wien, die in diesem Zusammenhang eine Vorreiterrolle – nicht nur in Österreichs Hochschullandschaft – einnimmt und unter anderem mit ihrer Diversitätsstrategie die Jury überzeugte.

Eva Schulev-Steindl, Rektorin der Universität für Bodenkultur: „Das ist ein großer Erfolg, der zeigt, dass wir offenbar vieles richtig gemacht haben – gerade was die Förderung von jungen Forscherinnen betrifft. Genau das ist der BOKU-Spirit, und dieser Preis ist ein großer Ansporn, auch in Zukunft diesen Weg weiter zu beschreiten.“

Hochkarätige Jury in drei Kategorien

In der Kategorie Patent bewerteten Henriette Spyra (Sektionsleiterin Innovation und Technologie im BMIMI), Sonja Sheikh (Austrian Cooperative Research (ACR)), Eva Czernohorszky (Wirtschaftsagentur Wien), Karin Tausz (FFG) und Horst Bischof (Technische Universität Graz). Patente wurden nach Originalität, technologischer Komplexität, wirtschaftlichen Erfolgschancen und gesellschaftlicher Bedeutung bewertet.

Bei den Marken bestand die Jury aus Monika Koller (Wirtschaftsuniversität Wien), Sieglinde Martin (Fachhochschulen Wien), Jan Svenungsson (Universität für angewandte Kunst Wien), Petra Trimmel (Kelly Snacks) und Vanja Bernhauer (Austria Wirtschaftsservice). Hier standen Kreativität, Einzigartigkeit, Verwendung und Markenbotschaft im Fokus.

Die Matilda-Kategorie prämierte gezielte Frauenförderung, fortschrittliche Organisationsphilosophie und den Abbau von Rollenstereotypen. Die Bewertung übernahmen Birgit Niemeyer (Magenta Telekom), Sylvia Vana (Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus), Ali Mahlodji (futureOne), Begonia Merayo (Why Consult) und Helene Gressenbauer-Rösner (UN Women Austria).