EU-Kommission gibt Österreich grünes Licht für Fördermillionen zur Digitalisierung des Schienenverkehrs
Im Rahmen des Programms „Connecting Europe Facility – Transport“ (CEF-T) fließen 74,4 Millionen Euro direkt in den heimischen und überregionalen Schienenverkehr. Hanke sieht darin ein „starkes Signal für nachhaltige Mobilität“.

Gute Nachrichten für den öffentlichen Verkehr in Österreich: Die EU-Mitgliedstaaten haben im gestrigen CEF-Transport-Komitee grünes Licht für neue Fördermittel zur Modernisierung des europäischen Verkehrssektors gegeben – und Österreich gehört zu den größten Profiteuren.
Insgesamt fließen über 86,5 Millionen Euro aus dem europäischen Förderprogramm Connecting Europe Facility – Transport (CEF-T) in österreichische und grenzüberschreitende Projekte mit starker österreichischer Beteiligung. Besonders erfreulich: Rund 86 Prozent der Mittel gehen kommen direkt dem heimischen Schienenverkehr zugute.
Mobilitätsminister Peter Hanke ist erfreut über die Förderzusage: „Diese EU-Förderung ist ein starkes Signal für eine moderne, sichere und nachhaltige Mobilität in Österreich und ganz Europa. Besonders erfreulich ist die konsequente Unterstützung beim Umstieg auf das neue europäische Zugsteuerungssystem ETCS. In nur zwei Jahren konnten wir knapp 95 Millionen Euro für dieses Zukunftsprojekt sichern. Das stärkt nicht nur unsere Infrastruktur, sondern bringt auch konkrete Verbesserungen für Reisende und den Güterfernverkehr. Ich danke der Europäischen Kommission sowie allen Projektpartnern und den Kolleginnen und Kollegen im Mobilitätsministerium für ihren Einsatz. Österreich bleibt ein verlässlicher Partner bei der Weiterentwicklung des europäischen Eisenbahnverkehrs.“
Fokus auf Digitalisierung und technische Anschlussfähigkeit
Ein zentrales Ziel der zugesprochenen Fördermittel aus Brüssel ist es, die bessere Vernetzung des europäischen Bahnverkehrs zu ermöglichen. Mit gezielten Investitionen wird die Anschlussfähigkeit gesteigert – also die technische und betriebliche Abstimmung zwischen nationalen Bahnsystemen. Das bedeutet: Grenzüberschreitende Zugfahrten werden künftig einfacher, schneller und effizienter. Im Mittelpunkt stehen dabei die österreichischen Streckenabschnitte entlang der transeuropäischen Verkehrskorridore.
Schwerpunkte der EU-Finanzierung:
- ETCS Level 2 Ausbau (44,6 Millionen Euro Förderung): Der streckenseitige Ausbau des modernen europäischen Zugsteuerungssystems entlang wichtiger Streckenabschnitte ist ein Meilenstein für die digitale Schiene.
- ETCS-Fahrzeugausrüstung und Upgrade (18,3 Millionen Euro Förderung): Zahlreiche ÖBB Taurus und Railjet-Züge werden mit aktueller ETCS-Technologie ausgerüstet – für reibungslose Fahrten über Landesgrenzen hinweg.
- Digitale automatische Kupplung – DAK (2,2 Millionen Euro Förderung): Mit einem Pilotprojekt wird ein weiterer Schritt zur Automatisierung des Güterverkehrs gesetzt.
- Safe & Secure Truck Parking (6 Millionen Euro): Neue, sichere Lastkraftwagen-Parkplätze entlang wichtiger Verkehrsachsen erhöhen die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen.
- Internationale Kooperationen bei multimodale und digitalen Innovationen: Österreich ist insgesamt an zehn grenzüberschreitenden Projekten, unter anderem zur Digitalen Automatischen Kupplung (DAK), zur Harmonisierung multimodaler Datenströme (eFTI) sowie zur Digitalisierung des Verkehrsmanagements (ITS-Projekte mit ASFINAG, AustriaTech und SCHIG).
Der positive Fördervorschlag wurde am 2. Juli 2025 von den EU-Mitgliedstaaten mit qualifizierter Mehrheit angenommen. Damit ist der Weg frei für die Vertragsvorbereitungen – und bald fließt die erste Tranche der EU-Mittel nach Österreich.
Details zum CEF-T-Programm und den Fördercalls
Die CEF-Transport-Fördercalls 2024 legen einen Schwerpunkt auf Digitalisierung, Sicherheit und Nachhaltigkeit im Verkehrssektor. Trotz eines engen thematischen Rahmens konnte Österreich erneut überdurchschnittlich hohe Mittel einwerben. Rund 9Prozent des Gesamtbudgets für Nicht-Kohäsionsländer entfallen auf Projekte und –teile mit direktem Österreichbezug. Ein starkes Zeichen für die Qualität und Relevanz der eingereichten Vorhaben – bestätigt durch die EU.