Projekt „AdRADnalin“
Analyse des Überholens von Radfahrenden auf Landstraßen im Freiland –
Pilotprojekt
Problemstellung
Seit Oktober 2022 müssen KFZ mit über 30 km/h beim Überholen von Radfahrenden außerhalb des Ortsgebiets einen Seitenabstand von mindestens 2 Meter einhalten. Für PKW oder gar LKW oder Busse benötigt gesetzeskonformes Überholen auf den tausenden Kilometern eher schmalen Landstraßen weitgehend die gesamte Fahrbahnbreite. Datenmaterial zur Be- oder Missachtung der Seitenabstands-Regel gibt es nur rudimentär. Auch eine technische Überwachungsmöglichkeit existiert in Österreich bislang nicht, wobei die Exekutive großes Interesse daran hätte.
Zielsetzung
Das Projekt verfolgt zwei wesentliche Ziele:
- Anhand objektiver, gut fundierter Daten zum Ablauf von Rad-Überholvorgängen auf schmalen Landstraßen soll beantwortet werden, welche Ausmaße der KFZ-Seitenabstand tatsächlich hat, welche Faktoren ihn beeinflussen (z. B. Gegenverkehr, KFZ-Art und -geschwindigkeit) und welche psycho-physische Wirkung er auf involvierte Radfahrende hat.
- Konkrete Empfehlungen sollen erarbeitet werden, inwieweit die Erhebungsmethoden (siehe Lösungsansatz) als Ausgangsbasis für eine technische Überwachungsmöglichkeit geeignet erscheinen.
Lösungsansatz
Es werden Vor-Ort-Messungen mit zwei unterschiedlichen Methoden zeitgleich vorgenommen: Eine automatisierte Seitenabstandsmessung mit Messfahrrad und eine standorttreue Videobeobachtung. Damit können die für die Zielerreichung erforderlichen Datenmengen von Überholmanövern (unbeeinflusste und von Testradlern generierte) erhoben und analysiert werden.
Kontakt
Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur; Institut für Verkehrswesen (IVe)
Peter Jordan-Straße 82, 1190 Wien
Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang J. Berger
Telefon: +43 (0)1 47654-85616
E-Mail: w.j.berger@boku.ac.at