Ausgabe 45: moTFas

Einfluss moderner Sicherheits- und Fahrerassistenzsysteme auf die Verkehrssicherheit von motorisierten Zweirädern

Im Vergleich zu einem PKW Insassen ist das Risiko eines Motorradaufassen bei einem Verkehrsunfall getötet zu werden 2,5‑fach höher. Fast 18 Getötete Motorradaufsassen auf 1.000 Verunfallten sind das in Österreich und somit fast viermal so viele als im PKW. Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer stellen somit eine besonders gefährdete Gruppe von Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer dar. Häufige Unfalltypen bei schwer und tödlich verletzten sind Alleinunfälle, Kreuzungsunfälle und Unfälle im Längsverkehr. Je nach Unfallsituation können nun Advanced Rider Assistance Systems (ARAS) wie beispielsweise ABS oder Kurven-ABS ein Blockieren oder Wegrutschen der Räder verhindern, Traktionsverlust beim Beschleunigen verhindern, Totwinkelassistenten beim Überholen unterstützen, Notbremsassistenten eine Kollision verhindern, etc.. Derartige Systeme sind im PKW bereits vielfach Standard.

Es ist jedoch zu evaluieren, welche derartigen Systeme auch bei Zweirädern ein Potential zur Unfallvermeidung hätten. In der Gesamtbetrachtung sind die ARAS, die die größte Akzeptanz aufweisen diejenigen, die auch schon am weitesten verbreitet sind: Kurven-ABS und Traktionskontrolle. In diese Systeme ist das Vertrauen in die Funktion, das wahrgenommene Unfallvermeidungspotenzial und der Wunsch, diese Systeme am eigenen Motorrad zu haben, hoch. Je nach ARAS könnten bis zu 12 % der Motorradunfälle in Österreich positiv beeinflusst werden, dies ist allerdings sehr stark von der Nutzerakzeptanz abhängig. Es zeigte sich aber auch, dass die Befragten nicht abgeneigt sind, derartige Systeme in ihren Fahrzeugen zu haben.

VSF kompakt Ausgabe 45 (PDF, 607 KB)

Tipp

Zur Ausgabe von „VSF kompakt“ der dazu passend Forschungsband 72: moTFas