Ausgabe 43: Mover

Jugendliche Mopedlenkerinnen und -lenker und verkehrsreife Verkehrspsychologische Erkenntnisse zu den Unfallursachen der Zielgruppe und Vorschläge zur Erhöhung deren Verkehrssicherheit

Die Projektergebnisse ergaben Hinweise, dass es zumindest bei einem substantiellen Anteil der 15-Jährigen noch Defizite hinsichtlich der Verkehrsreife gibt, so dass eine aktive Verkehrsteilnahme mit dem Moped diese Jugendlichen gefährdet. Es wird daher empfohlen, vor Erteilung der Fahrerlaubnis ein Screening durchzuführen, dass jene Jugendlichen mit Verkehrsreifedefiziten identifiziert, so dass diese entweder an einer Intervention teilnehmen können oder die Erteilung des Mopedführerscheins zurückgestellt wird.

Die Durchführung der im Rahmen des Projekts entwickelten primärpräventiven Verkehrserziehungsmodule hat sich als effizient erwiesen, Defizite beim Wissen, bei den Einstellungen und beim Verkehrsverhalten günstig zu beeinflussen. Strukturelle neuronale Reifungsprozesse konnten allerdings – wie bereits aus theoretischer Sicht zu erwarten war – nicht beschleunigt werden. Temperamentsbezogene und kognitive Defizite, die auf noch nicht erfolgte neurologische Reifungsprozesse zurückzuführen sind, lassen sich durch Interventionsmaßnahmen nicht wirksam beeinflussen.

Für die Mover-Trainingsmodule konnten (mit Ausnahme des Drogenmoduls) positive Effekte auf das verkehrsrelevante Wissen, verkehrsbezogene Einstellungen und/oder das selbstberichtete Verkehrsverhalten empirisch nachgewiesen werden. Es ist davon auszugehen, dass sich die weitere Anwendung der Mover-Module in der Fahrschulausbildung oder im Rahmen von anderen primärpräventiven Verkehrserziehungsangeboten günstig auf das Verkehrsverhalten und somit die Verkehrssicherheit und die Unfallzahlen von jugendlichen Mopedlenkerinnen und Mopedlenker auswirken wird.

VSF kompakt Ausgabe 43 (PDF, 207 KB)

Tipp

Zur Ausgabe von „VSF kompakt“ der dazu passend Forschungsband 69: Mover