Taxonomiekonformität am europäischen Fondsmarkt
Im Zuge der Offenlegungsvorschriften für Finanzprodukte gewinnt die Taxonomiefähigkeit und -konformität von Finanzprodukten zunehmend an Relevanz. Die aktuelle Studie – beauftragt vom BMLUK – zeigt den Umsetzungsstand der EU-Taxonomie am europäischen Fondsmarkt und deren Bedeutung für nachhaltige Investitionen.

Die Studie stützt sich auf eine repräsentative Stichprobe europäischer Investmentfonds mit Fokus auf die DACH-Region (Österreich, Deutschland, Schweiz) sowie nordische Regionen innerhalb des europäischen Fondsmarktes. Sie bietet mit Berücksichtigung verschiedener Klassifizierungen – einschließlich verschiedener Anlageklassen, Kategorien der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR), Fondssitz, regionalem Anlageschwerpunkt, Sektoren und Nachhaltigkeitslabel – einen umfassenden Einblick in die Taxonomiekonformität und -fähigkeit am Gesamtmarkt.
Darüber hinaus nimmt sie Bezug auf den regulatorischen Kontext und die bestehenden Richtlinien für nationale Nachhaltigkeitslabel, einschließlich dem österreichischen Umweltzeichen für grüne Finanzprodukte UZ49. Auf Basis der aktuellen Daten zur Taxonomiekonformität am europäischen Fondsmarkt empfiehlt die Studie potenzielle Schwellenwerte für die Taxonomiekonformität in der Richtlinie des UZ49.
Erste Fortschritte und das Potenzial der EU-Taxonomie
Diese Studie zeigt sowohl die erzielten Fortschritte als auch die noch bestehenden strukturellen Herausforderungen auf. Auch wenn sich praktische Umsetzung der EU-Taxonomie auf dem Fondsmarkt noch in einem frühen Stadium befindet, ist sie ein leistungsfähiges Instrument zur Identifizierung nachhaltiger Investitionen. Der Aufbau von Glaubwürdigkeit, Vergleichbarkeit und Transparenz im Zusammenhang mit der Angleichung erfordert eine kontinuierliche methodische Entwicklung, regulatorische Unterstützung und eine verbesserte Offenlegung durch die Unternehmen. Damit hat die Taxonomie das Potenzial, ein zentrales Maß für die Nachhaltigkeitsleistung auf dem europäischen Finanzmarkt zu werden.
Download (nur in Englisch verfügbar): Analysis of the taxonomy alignment in the European fund market with a focus on the DACH and Nordic regions
Hintergrund: Green Finance Agenda
Eines der drei Ziele der Green Finance Agenda ist die Förderung von Transparenz, Langfristigkeit und Wirkung. Im diesem Sinne unterstützt Österreich die Schaffung einheitlicher Standards und Kriterien für grüne Finanzprodukte sowie Standardisierung von ESG-Ratings für Unternehmen. Auf nationaler Ebene werden aktuell zahlreiche Mindeststandards für grüne Finanzprodukte entwickelt und überarbeitet. Die österreichische Bundesregierung unterstützt die Verhandlungen auf europäischer Ebene und forciert die rasche Implementierung der EU-Taxonomie durch Informationsbereitstellung für Stakeholder und die Berücksichtigung der EU-Taxonomie in nationalen Standards, wie dem österreichischen Umweltzeichen UZ49.
Nähere Details finden Sie hier: Green Finance Agenda